Gewässerentwicklung

August 2023

Fischaufstieg im neuen Glanze

Die Fischaufstiegsanlage, ein sehr technisches Wort für das Umgehungsgerinne am Aue Wehr in Bad Zwischenahn, erstrahlt jetzt wieder im neuen Glanze. Das Aue Wehr regelt den Wasserstand im Zwischenahner Meer und wird von der Ammerländer Wasseracht gesteuert. Die Wehranlage stellt ein sogenanntes Aufstiegshindernis für die Fische und Kleinstlebewesen dar, die von der Aue flussauf in das Zwischenahner Meer wandern wollen. Für diese Arten wurde daher neben der Wehranlage ein Umgehungsgerinne gebaut, durch das sie das Hindernis überwinden können.

Der Abfluss im Umgehungsgerinne wird durch zwei kleinere Regelungsanlagen gesteuert, die für die Mitarbeiter der AWA über Stege zu erreichen sind. Die abgängigen Stege wurden nun von der AWA auf Vordermann gebracht und – so sagt man sich schon – sehen jetzt besser aus als vorher! Das wollen wir Euch nicht vorenthalten. Seht selbst:

 

 

 

Oktober 2021

Freie „Fahrt“ für Fische und Kleinstlebewesen

Die Ammerländer Wasseracht setzt aktuell eine Maßnahme der Fließgewässerentwicklung an der Vehne im Bereich Wulfermoor um. Die Vehne ist ein Verbandsgewässer II. Ordnung der Ammerländer Wasseracht und ein wichtiges Laich- und Aufwuchsgewässer. Sie ist jedoch an vielen Stellen durch insgesamt 39 Staubauwerke für Fische und Kleinstlebewesen nicht durchgängig passierbar – sie können nicht aufsteigen und ihre Laichplätze erreichen. Genau das fordert jedoch die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die jetzt umgesetzte Maßnahme an zwei Staubauwerken ist – neben den schon umgesetzten Umgestaltungen der Stauanlagen – ein weiterer Schritt in Richtung kompletter „ökologischer Durchgängigkeit“ der Vehne – die Ammerländer Wasseracht bleibt dran!

Was wird genau gemacht?

Die Vehne hat bis zu ihrer Einmündung in die Aue einen Höhenunterschied von ca. 50 m zu überbrücken. Das Gefälle wurde beim Ausbau in den 1960er Jahren mit 39 Staubauwerken abgemindert. Einige Staubauwerke unterhalb der hier vorliegenden Maßnahme wurden bereits ökologisch durchgängig umgebaut. 

Es ist vorgesehen mit einem sogenannten „Raugerinne-Beckenfischpass“, der sich oberhalb des vorhandenen Staubauwerks anschließt, die vorhandene Wasserspiegeldifferenz abzubauen. Die Sohlsicherung des Staubauwerks und die hölzerne Stauwand werden teilweise abgebrochen und als unterster Riegel in die Anlage integriert. Das sich unterhalb anschließende, sogenannte Tosbecken bleibt als Rückzugsmöglichkeit bei extremen Niedrigwasserverhältnissen erhalten.

Der Abbau der Wasserspiegeldifferenz erfolgt durch 7 Querriegel aus Kiesschüttung und Wasserbausteinen mit Trennvlies zur vorhandenen Sohle, gestützt durch eine Pfahlreihe aus Kieferpfählen. Die Gesamtlänge des Raugerinne-Beckenpasses beträgt ca. 35 m.

Die Wasserstände und v.a. der Hochwasserabfluss werden durch die Maßnahmen nicht verändert.

Wer finanziert?

Die Maßnahme wird mit Mitteln der EU (ELER) und des Landes Niedersachsen sowie mit Kompensationsmitteln des Landkreises Cloppenburg finanziert. Die Ammerländer Wasseracht übernimmt die Planung, Ausschreibung und Baubegleitung.

 

Juli 2021                                                                                                                           

Zwei Fliegen mit einer Klappe: Erhöhung der Strukturvielfalt und Böschungssicherung am Prallhang

Die Ammerländer Wasseracht setzt aktuell eine Maßnahme der Fließgewässerentwicklung an der Aue im Bereich Westerscheps (Heinfelder Straße) um. Durch den Einbau von vier Strömungslenkern aus Totholz und die damit erzielte Verwirbelung des Wassers wird die Strömungsdiversität der Aue erhöht und gleichzeitig die Böschung des sogenannten Prallhanges gesichert. Der Einbau von Wasserbausteinen und Kies verbessert zusätzlich die Strukturvielfalt des Gewässers – das Ergebnis: Besserer Lebensraum für Fische und Kleinstlebewesen.

Die Strömungslenker werden dabei inklinant, also entgegen der Strömung eingebaut und bei Niedrigwasser bereits überströmt. Im Bereich der Brücke wird eine sogenannte Trichterbuhne errichtet. Alle Elemente zusammen lenken die Hauptströmung der Aue in die Gewässermitte und schützen so das gefährdete Prallufer. Eine gelungene Kombination aus Strukturverbesserung und Böschungssicherung und ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Gewässerentwicklungsplanes (GEPL) Aue.

In Zusammenarbeit mit den Fischereivereinen und den angrenzenden Gemeinden sollen in naher Zukunft weitere Maßnahmen an und in der Aue umgesetzt werden, um unser Gewässer weiter zu verbessern und in den nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie angestrebten „guten Zustand“ zu versetzen.  Wir bleiben dran…

Kommen Sie bei Fragen zur Fließgewässerentwicklung oder dem GEPL Aue gerne auf uns zu!

 

Teilausbau der Espergöhler Bäke in Edewecht (Frühjahr/ Sommer 2015)

Im Frühjahr / Sommer 2015 hat die Ammerländer Wasseracht in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Gemeinde Edewecht ein 420 m langes Teilstück der Espergöhler Bäke in Nord Edewecht ausgebaut.

Dem Gewässer II. Ordnung Nr. 6.15 „Espergöhler Bäke“ kommt als Vorfluter für die Regenwasserkanalisation in diversen Baugebieten der Gemeinde Edewecht eine erhebliche Bedeutung zu.

Im Zusammenhang mit der Erschließung eines Baugebietes zwischen der Lajestraße und dem Baumschulenweg ist die Anlegung eines Regenrückhaltebeckens auf der Nordseite der Bäke erfolgt, an das auch bestehende Siedlungsgebiete angeschlossen wurden. Bedingt durch die vor der Maßnahme vorhandene Gewässertiefe kam es zu einem regelmäßigen Rückstau, so dass der rechnerisch erforderliche Stauraum des Regenrückhaltebeckens nicht in vollem Umfang zur Verfügung stand.

Zur Verbesserung der Vorflutsituation im Anschluss an das Regenrückhaltebecken wurde daher im März 2015 der Teilausbau der Espergöhler Bäke vom Regenrückhaltebecken bis zum bereits ausgebauten Teil der Espergöhler Bäke in Höhe Schwalbenweg beim Landkreis Ammerland beantragt und auch genehmigt.

Nach einer beschränkten Ausschreibung hat die Firma Heinrich von Bloh GmbH aus Petersfehn den Auftrag für den Ausbau der Bäke erhalten.

Wie in der Ausbauplanung vorgesehen, wurde das Gewässer bei einer Sohlbreite von 80 cm und einer Böschungsneigung von 1 : 1,5 um bis zu 50 cm tiefer ausgebaut. Die Böschungen wurden mit Faschinen (walzenförmige Reisigbündel) und Grassoden gesichert.

h_durchlass_hauptstrasse_fertigDer vorhandene Durchlass unter der Hauptstraße hatte bereits annähernd die richtige Sohltiefe. Im Anschluss an den Durchlass wurde östlich der Hauptstraße zur Entschärfung des Kurvenbereichs ein Schachtbauwerk mit anschließender Rohrleitung eingebaut.